Bienenschutz - Mehr Bäume und Sträucher

 

Die begonnene Unterstützung der Bienen, Wildbienen und andere Bestäuber ist selbstverständlich begrüßenswert. Bedauerlich ist jedoch, dass die Diskussion um bienenfreundliche Pflanzen häufig zu einseitig geführt wird. Vielerorts werden seit Frühjahr 2019 Samentüten für Wildblumenwiesen verteilt, deren Inhalt als notwendige Bienennahrung beworben wird. Unbestritten hilft dies den Bienen, reicht aber bei Weitem nicht aus und ist etwas zu kurz gedacht. Bienen benötigen auch im Frühjahr und im Herbst ein möglichst vielfältiges Nahrungsangebot, nicht nur im Sommer, wenn die meisten Blumen blühen. Nur eine Kombination aus Bäumen, Sträuchern, Stauden und Blumen bietet eine umfassende und nachhaltige Unterstützung für die Bienen und andere Insekten. Ergänzende Beispiele wie man den Bienen auch mit Gehölzen etwas Gutes tun und sie ganzjährig und vollwertig ernähren kann, finden sich z.B. im Leitfaden "Bienenbäume" der LWG Veitshöchheim.

 

Optimal ist natürlich, wenn die Pflanzen gleichzeitig einen Mehrfachnutzen erbringen, also nicht nur den Bienen dienen. Bäume und Sträucher tragen z.B.

 

"Best*"e Bäume für mehr Artenvielfalt

 

(05. April 2019) Rohrdorf, Lkr. Rosenheim - Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber pflanzte zusammen mit Schulkindern mehrere Bäume und legte damit den Grundstein für eine kommunale Streuobstwiese. Die Veranstaltung war den Auftakt zu einer landesweiten "Pflanzaktion Streuobst" mit der die Öffentlichkeit für das Thema "Biodiversität" (=biologische Vielfalt) und Artenvielfalt sensibilisiert und auf die Schaffung neuer Lebensräume für die Tier- und Pflanzenwelt aufmerksam gemacht werden soll.

 

Streuobstbäume sind in der bayerischen Kulturlandschaft kaum wegzudenken. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung nach dem Krieg wurden Obstimporte aus Südeuropa für die Bevölkerung bezahlbar und selbst angebautes Obst verlor an Bedeutung. Vielerorts ist seither ein stetiger Rückgang der Obstwiesen zu verzeichnen (bayerweit um rund 70 % seit 1965). Weder die "bösen" Bauern noch die Politik sind für den Rückgang der Streuobstwiesen verantwortlich. Vielmehr liegt es an jedem Konsumenten, der durch sein Einkaufsverhalten nicht nur seine eigene Ernährung bestimmt, sondern auch die Kulturlandschaft mitgestalten kann.

 

Landwirtschaftsministerin Michaela KaniberLandwirtschaftsministerin Michaela KaniberFoto: Thomas Wiehler